Solarmodul - so liest du das Datenblatt korrekt

Wir zeigen dir, wie du das Datenblatt eines Solarmoduls korrekt liest, worauf du achten solltest und was einzelne Werte in der Praxis bedeuten.

Das Lesen eines Solarmodul-Datenblatts ist entscheidend, um die Eignung des Moduls für deine Solaranlage zu bewerten. Hier sind die wichtigsten Punkte, auf die du achten solltest, und was sie in der Praxis bedeuten:

1. Modulleistung (Pmax)

  • Bedeutung: Die Nennleistung des Moduls, gemessen in Watt (W), gibt an, wie viel Strom das Modul unter Standardtestbedingungen (STC) erzeugen kann.
  • Praxis: Wähle die Modulleistung basierend auf dem verfügbaren Platz und dem Energiebedarf. Übliche Werte liegen bei 300 bis 450 Watt.

2. Wirkungsgrad (% Effizienz)

  • Bedeutung: Der Wirkungsgrad gibt an, wie effizient das Modul Sonnenlicht in elektrischen Strom umwandelt.
  • Praxis: Ein höherer Wirkungsgrad bedeutet, dass mehr Leistung auf einer kleineren Fläche erzeugt wird. Module mit einem Wirkungsgrad von 20 % oder mehr sind in der Regel besonders effizient.

3. Spannung bei maximaler Leistung (Vmp)

  • Bedeutung: Die Spannung, die das Modul bei der maximalen Leistung erzeugt, wird in Volt (V) angegeben.
  • Praxis: Diese Spannung muss zur Eingangsspannung des Wechselrichters passen. Bei Reihenschaltung der Module summieren sich die Spannungen.

4. Strom bei maximaler Leistung (Imp)

  • Bedeutung: Der Strom, den das Modul bei maximaler Leistung liefert, gemessen in Ampere (A).
  • Praxis: Der Imp-Wert hilft bei der Dimensionierung des Systems, besonders bei der Parallelschaltung von Modulen, da sich dabei die Ströme addieren.

5. Leerlaufspannung (Voc)

  • Bedeutung: Die maximale Spannung des Moduls ohne Last. Das ist die Spannung, die das Modul bei direkter Sonneneinstrahlung erzeugt, wenn kein Strom fließt.
  • Praxis: Die Leerlaufspannung muss unter der maximalen Eingangsspannung des Wechselrichters bleiben, um Schäden zu vermeiden. Bei Reihenschaltung summieren sich die Voc-Werte.

6. Kurzschlussstrom (Isc)

  • Bedeutung: Der Strom, der fließt, wenn die Ausgänge des Moduls kurzgeschlossen sind. Dieser wird in Ampere (A) angegeben.
  • Praxis: Dieser Wert wird benötigt, um die richtige Dimensionierung der Sicherungen und Kabel zu bestimmen. Besonders wichtig bei Parallelschaltung.

7. Temperaturkoeffizient von Pmax

  • Bedeutung: Gibt an, wie stark die Leistung des Moduls bei steigender Temperatur abnimmt. Typisch sind Werte von -0,3 bis -0,5 % pro Grad Celsius.
  • Praxis: Solarmodule arbeiten weniger effizient bei hohen Temperaturen. Je kleiner der Temperaturkoeffizient, desto besser performt das Modul bei Hitze.

8. Maximale Systemspannung

  • Bedeutung: Die maximale Spannung, die das gesamte Solarmodul-System aushalten kann, oft 1000 V oder 1500 V.
  • Praxis: Die maximale Systemspannung gibt die Obergrenze für die Spannungen in einer Reihenschaltung von Modulen vor. Bei Überschreitung besteht die Gefahr von Schäden.

9. Modulabmessungen und Gewicht

  • Bedeutung: Die Größe und das Gewicht des Moduls in Millimetern (mm) und Kilogramm (kg).
  • Praxis: Diese Angaben helfen bei der Planung der Dachinstallation. Es ist wichtig, dass die Module auf den verfügbaren Raum passen und die Unterkonstruktion das Gewicht tragen kann.

10. Betriebstemperaturbereich

  • Bedeutung: Der Bereich, in dem das Modul sicher betrieben werden kann, z. B. -40 °C bis +85 °C.
  • Praxis: Diese Information ist besonders in Regionen mit extremen Temperaturen wichtig.

11. Garantiezeit

  • Bedeutung: Solarmodule haben typischerweise zwei Arten von Garantien: Produktgarantie (für Defekte) und Leistungsgarantie (für den Leistungsabfall über die Zeit).
  • Praxis: Eine längere Garantiezeit (z. B. 25 Jahre Leistungsgarantie) bietet mehr Sicherheit bezüglich der langfristigen Leistung des Moduls.

12. Mechanische Belastbarkeit

  • Bedeutung: Gibt die maximale Wind- und Schneelast an, die das Modul aushalten kann, z. B. 2400 Pa für Wind und 5400 Pa für Schnee.
  • Praxis: Dies ist besonders wichtig in Gebieten mit starken Winden oder hoher Schneelast, um die strukturelle Integrität der Module zu gewährleisten.

13. Zertifizierungen

  • Bedeutung: Zertifikate wie IEC 61215 oder IEC 61730 zeigen an, dass das Modul bestimmten internationalen Qualitätsstandards entspricht.
  • Praxis: Diese Zertifikate sind wichtig für die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Moduls.

Zusammenfassung:

Beim Lesen eines Solarmodul-Datenblatts musst du vor allem darauf achten, dass die Spannung und der Strom zur restlichen Systemkomponente wie dem Wechselrichter passen. Zudem sind Wirkungsgrad, Temperaturverhalten, Garantiezeiten und mechanische Belastbarkeit wichtige Faktoren, die über die Effizienz und Langlebigkeit deiner Anlage entscheiden.